Vorteile von Atemtraining

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Vorteile von Atemtraining

Kaum jemand denkt groß darüber nach, dass er atmet. Aber unsere Atmung und unser Wohlbefinden sind eng verbunden. In einem Schreckmoment stockt der Atem. Du atmest nach einer Belastung tief ein und aus – und unter Stress insgesamt flacher und schneller.

Mit geeigneten Atemtechniken kannst Du die maximale Leistung beim Sport abrufen oder Dich schnell und nachhaltig entspannen. Daher hörst Du oft im Fitness- oder Yoga-Studio die mahnende Stimme der Trainerin oder des Trainers: “Bitte auf die Atmung achten.”

Unser Atem beeinflusst die Körperkraft. Zahlreiche Wissenschaftler erforschen seit Jahren den Zusammenhang zwischen Psyche und Atmung. Es gibt Hinweise, dass hier ein direkter Einfluss besteht. So konnte eine Studie der Universität Regensburg nachweisen, dass tiefes, ruhiges Atmen unsere Schmerzwahrnehmung positiv verändert. Deshalb kommen beispielsweise während der Geburt Atemübungen zum Einsatz. Sie verringern die Schmerzen während der Wehen und sichern die Sauerstoffversorgung des Kindes.

Unsere Atmung wird durch verschiedene Umwelteinflüsse negativ beeinflusst. Hierzu gehören Stress, schlechte Ernährung, zu langes Sitzen oder Reden, und Lifestyle-Bequemlichkeiten.

Schlechte Atemfunktionsmuster verschlechtern unser Atmungssystem. Die Zellen in unserem Körper werden eingeschränkter mit Sauerstoff versorgt. Daher sollte es unser Ziel sein, die sogenannte „funktionale Atmung“ anzustreben bzw. wieder herzustellen.

Eine funktionale Atmung erfolgt optimalerweise durch die Nase. Sie ist leicht, gleichmäßig, anstrengungslos und wird ausgeführt über die Bewegung des Zwerchfells.

Ungünstig ist eine Atmung, die im oberen Brustbereich erfolgt. Nicht förderlich ist die Atmung über den Mund. Menschen mit Einschränkungen in ihren Atemfunktionsmustern empfinden in Ruhepausen nach Anstrengungen Atemlosigkeit. Sie gähnen häufig oder seufzen. Oder sie haben das Gefühl, dass sie nicht genügend Luft bekommen. Manchmal treten Atemstörungen unregelmäßig auf, sodass sie lange unentdeckt bleiben.

Atemtraining wird verwendet, um Wohlbefinden und unsere individuelle Leistungsfähigkeit in verschiedenen Lebensbereichen zu steigern. Leistungssportler oder auch Elitesoldaten reduzieren über spezielle Atemtechniken psychischen Stress. Sie erhöhen im Training und im Einsatz ihre physische Leistungsfähigkeit und können dennoch ruhig und fokussiert agieren.

Das Training von speziellen Atemtechniken zeigt zügig positive Wirkungen. Die Anwender spüren Verbesserungen in ihrer Gesundheit schon nach kurzer Zeit. Feststellbar ist ein leichter empfundenes Atmen, eine “freie” Nase, ein gesunder, tiefer Schlaf. Du verfügst über mehr Energie, reduzierte Asthma-Symptome und ein Gefühl von mehr innerer Ruhe.

Ein paar Fakten zum Thema Atmung:

  • Unsere Lunge bewegt sich am Tag 20.000 Mal, pro Minute sind es circa 12-18 Atemzüge. 
  • Je älter wir werden, desto weniger Atemzüge benötigen wir: Neugeborene atmen bis zu 40 Mal pro Minute. Ab einem Alter von 30 Jahren atmen wir im Durchschnitt dann nur noch 16 Mal pro Minute. Bei sportlichen Höchstleistungen können es bis zu 60 Atemzüge pro Minute sein. 
  • Während eines Atemzugs nimmt unsere Lunge einen halben Liter Luft auf – das sind pro Tag circa 12.000 Liter.
  • Meditierende und gut trainierte Atmer haben eine Atemfrequenz von sechs bis zehn Atemzügen pro Minute. Bei dieser Frequenz ist der Körper in der Lage, sich besonders tief zu entspannen. 
  • Speziell bei Post-Covid-Problemen kann Atemtraining helfen, schneller wieder zu genesen (vgl. hierzu den Vortrag von Patrick McKeown).

Durch regelmäßiges Atemtraining können viele Menschen ihre körperliche und geistige Gesundheit verbessern. Es lohnt sich daher, bewusst auf die eigene Atmung zu achten und gegebenenfalls Atemtechniken zu erlernen, um das persönliche Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit zu steigern.