Mein Ansatz

 

“Yoga ist die Reise des Selbst, durch das Selbst, zum Selbst.” – Bhagavad Gita  

Mein Ansatz Yoga zu unterrichten

Ich unterrichte seit über 10 Jahren Yoga und bin immer noch yogabegeistert! Yoga ist ein großartiges Übungssystem, das Körper, Atmung und Geist verbindet und eine positive Wirkung auf die Gesundheit hat. 

Meine Yogastunden bestehen regelmäßig aus folgenden Elementen:

  • Asana in Verbindung mit funktionellem Krafttraining
  • Pranayama mit dem Ziel, eine funktionelle Atmung herzustellen
  • Meditation zur Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit und als funktionelles Training des Bewusstseins
  • Gesundheit, abgeleitet aus den Erkenntnissen der funktionellen Medizin
  • Yogaphilosophie, hier insbesondere aus der buddhistischen Philosophie

Eine gute Yoga-Praxis macht sehr viel Spaß und kann sehr viel mehr als nur „Dehnen“. Allerdings sollte sie regelmäßig durch Trainingselemente, welche die metabolische und muskuläre Funktionsfähigkeit unseres Körpers verbessern, ergänzt werden, hier u. a. durch regelmäßiges Kraft- und Ausdauertraining.

Beim Pranayama ist mir wichtig, dass die Kursteilnehmenden darauf hinarbeiten, ihre funktionelle Atmung zu verbessern. Sie ist nötig, um unser Autonomes Nervensystem zu regulieren, für einen gesunden Schlaf und für eine ausreichende Energieversorgung unseres Körpers.

Meditation – richtig praktiziert – ist ein hervorragendes Werkszeug, die geistige Leistungsfähigkeit zu verbessern bzw. zu pflegen. In Verbindung mit der Entwicklung von „Weisheit“ ist sie darüber hinaus die Grundlage, glücklicher und zufriedener durchs Leben zu gehen.

Nachdem ich mich eine Weile mit Ayurveda beschäftigt habe, fokussiere ich mich in meiner eigenen Praxis in jüngerer Zeit auf Erkenntnisse und Empfehlungen der sog. funktionellen Medizin. Sie liefert wissenschaftlich überprüfte Methoden und Ansätze zu gesunder Ernährung und Lebensweise, die den Körper pflegen oder sogar heilen können.

Die Beschäftigung mit Yogaphilosophie ist mir in einer ganzheitlichen Yogapraxis ebenfalls wichtig: Sie bietet Antworten auf zentrale Fragen im Leben, wie etwa die Natur der Welt, des Selbst und des Bewusstseins. Sie zeigt uns konkrete Wege auf, uns selbst besser zu verstehen, wie man mit mehr Achtsamkeit Leiden überwinden und mehr Lebensfreude entwickeln kann.

Die rasant fortschreitenden Erkenntnisse der modernen Wissenschaften ergänzen stetig mein Wissen aus der traditionellen Yogapraxis.  Durch die Integration dieser modernen Ansätze in meine Yogapraxis kann ich den Nutzen von Yoga für meine meiner Kursteilnehmer gezielt verbessern.

Ich richte meinen Yoga-Unterricht auf die Bedürfnisse meiner Kursteilnehmenden mit dem Ziel aus, den Körper zu stärken und zu mobilisieren und um die geistige und emotionale Gesundheit zu fördern. Ich möchte Menschen dabei unterstützen, ihre Lebensqualität zu verbessern, damit sie auch im zweiten Lebensabschnitt noch ein aktives und freudvolles Leben führen können. 

Ein Herzensanliegen meiner Tätigkeit als Yogalehrer liegt insbesondere darin, meine Kunden zu befähigen, ihren eigenen Weg im Yoga zu finden und zu leben. Yoga ist ein wunderbarer Ansatz, sich selbst zu akzeptieren, zu lieben und um sich mit anderen zu verbinden.

Viele meiner Kurse sind bei der Zentralstelle für Prävention zertifiziert und werden unter bestimmten Voraussetzungen von den gesetzlichen Krankenkassen gefördert. Durch meine Zusatzausbildung als Rehasport-Kursleiter (Schwerpunkt Orthopädie) kannst Du ggfs. auch mit einer ärztlichen Verordnung mein Kursangebot nutzen.

Wenn du Interesse hast, Yoga einmal auszuprobieren, kannst du mir gerne eine Nachricht schicken.

 

 

„Der Atem ist der König des Geistes.“  –  B. K. S. Iyengar

Mein Ansatz im Atemtraining

Im Atemtraining ist es wichtig, die funktionelle Atmung zu verbessern, um das autonome Nervensystem zu regulieren, einen gesunden Schlaf und eine ausreichende Energieversorgung unseres Körpers zu gewährleisten. 

Als erfahrener Yogalehrer, Buteyko-Praktiker und Oxygen Advantage-Trainer kombiniere ich Atemtechniken aus dem Yoga Pranayama, dem Oxygen Advantage Training und der Buteyko-Methode, um optimale Trainingsergebnisse für meine Kursteilnehmenden zu erreichen. Die folgenden Studien zeigen, wie die drei Themenfelder ineinandergreifen und dass sich daraus wirkungsvolle Atemtrainingstechniken ableiten lassen:

Jerath et al. (2006) untersuchen die physiologischen Mechanismen hinter den Pranayama-Techniken und zeigen, wie langsame, tiefe Atmung die Atmungsfunktion verbessert.

McHugh et al. (2013) weisen nach, dass das Buteyko-Training bei Asthmapatienten zu einer signifikanten Verbesserung der Symptomkontrolle und mehr Lebensqualität führen kann.

Courtney (2009) untersucht die Bedeutung der funktionellen Atmung und den Zusammenhang zwischen Atemstörungen und -therapie und belegt die Wirksamkeit von Atemtrainingstechniken zur Verbesserung der Atmungsfunktion.

Lehrer and Gevirtz (2014) untersuchen die Wirkungsweise von Biofeedback-Techniken auf die Herzfrequenzvariabilität und kommen zum Ergebnis, dass Atemtraining dazu beiträgt, das autonome Nervensystem zu regulieren und die Atmungsfunktion zu verbessern.

Nestor (2020) fasst die aktuellen Forschungen und Erkenntnisse zum Thema Atmung zusammen und präsentiert eine Fülle von wissenschaftlichen Belegen für die Wirksamkeit verschiedener Atemtechniken.

Durch die Kombination der aufgeführten Methoden ermögliche ich Dir, Vorteile, wie gesteigerte körperliche und mentale Leistungsfähigkeit, Stärkung des Immunsystems, Stressreduktion zu erfahren. 

In meinen Kursen erlangen die Kursteilnehmenden ein tiefgreifendes Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Atmung und Wohlbefinden. Die Integration der Erkenntnisse aus verschiedenen Disziplinen ermöglicht ein wirkungsvolles Atemtraining, bei dem die Teilnehmenden ihre Atmungsfunktion nachhaltig optimieren.

„Man kann die Weisheit nicht fertig übernehmen, man muss sie selbst entdecken auf einem Weg, den keiner für uns gehen wird und niemand uns ersparen kann, denn sie besteht in einer bestimmten Sicht der Dinge.“ – Marcel Proust



Leben in der VUCA-Welt

Willkommen in der VUCA-Welt! 

”VUCA” ist ein Akronym, das sich auf “volatility” (“Volatilität”), “uncertainty” (“Unsicherheit”), “complexity” (“Komplexität”) und “ambiguity” (“Mehrdeutigkeit”) bezieht.

Man kann durchaus das Gefühl haben, dass unsere Welt immer verrückter wird. Kriege, Krisen, Klimawandel sind in unseren Alltag gerückt. Statt mit vertrauten Sicherheiten haben wir es zunehmend mit unbekannten Risiken zu tun. Ein Alltag, der bisher berechenbar und überschaubar schien, wird immer komplexer und zunehmend schwieriger zu verstehen. Was eine Herausforderung für die bisher gewohnte Lebensgestaltung ist. 

 Leben in der VUCA-Welt bedeutet, die Komfortzone öfter verlassen zu müssen. Damit klarzukommen, dass die Halbwertzeit erlernter Fähigkeiten und Strategien immer kürzer wird. Wer in der VUCA-Welt nicht untergehen möchte, muss anpassungsfähig sein, muss bereit sein, Neues zu lernen. Und zwar schnell. Das kann Ängste triggern, zum Beispiel, nicht mithalten zu können. Vielleicht führt der rasante Wandel auch zur Weigerung, sich neues Wissen anzueignen, um die aktuellen Herausforderungen angehen zu können. Doch wer den Wandel nicht mitgeht, bleibt auf der Strecke.

 
Wer auf der Strecke bleibt, läuft Gefahr, unglücklich zu werden und deshalb zu leiden. 

Im Buddhismus sagt man, dass die Ursache von Unglück und Leid Unwissenheit ist. Wäre es deshalb nicht schön, wenn man Unwissenheit beseitigen könnte? Tatsächlich ist das möglich. Was man dafür braucht, ist Weisheit.

Was aber ist mit Weisheit gemeint? Der Duden schreibt, dass Weisheit „das tiefgehende Verständnis von Zusammenhängen ist“. Um diese Zusammenhänge verstehen zu können, braucht es sowohl einen genauen und klaren Blick nach Innen als auch nach Außen. Denn die Wechselwirkung von Innenleben und Außenwahrnehmung bestimmt, wie freud- oder leidvoll das Dasein in der Welt ganz individuell gesehen und erlebt wird.




Die Innenperspektive

„Erkenne dich selbst“, riet der griechische Philosoph Sokrates. Sich selbst zu erkennen, bedeutet zu verstehen, warum wir denken, was wir denken. Was Erfahrungen, Bewertungs- und Verhaltensmuster, Erinnerungen, Glaubenssätze, Gefühle, Emotionen damit zu tun haben. Wie all das unsere persönliche Reaktion auf die sogenannte äußere Welt bestimmt und die Ursache für unser Handeln in ihr ist. Psychologen sagen, dass nur knapp 20 Prozent unsere Gedanken und Handlungen bewusst, die restlichen 80 Prozent durch unterbewusste Prozesse bedingt sind. Ähnlich einem Eisberg, dessen Spitze zu sehen ist, während sich die restlichen circa 90 Prozent seines Volumens unter der Wasseroberfläche befinden.

Wollen wir also weiser und bewusster statt unbewusst und vielleicht nicht destruktiv handeln, ist es sinnvoll, sich ehrlich und mutig mit den Prozessen und Bewegungen auseinanderzusetzen, die unter der Wasseroberfläche stattfinden.

Außenperspektive

Neben der Innenschau muss aber auch genau betrachtet und analysiert werden, was im Außen geschieht. Denn das eine wirkt sich, wie oben erwähnt. auf das andere aus. Im Buddhismus versteht man darunter die Fähigkeit, Situationen, Ereignisse, Verhaltensweisen anderer Menschen rational und mit einer inneren Distanz beobachten und durchleuchten zu können. Ausgehend von dieser gründlichen Analyse werden dann Entscheidungen getroffen, wie mit den Hindernissen auf dem Lebensweg sinnvoll umgegangen werden kann. Weise ist, wer mit der Komplexität des Außenlebens klug umgehen kann.

Weisheit

Weisheit entsteht also nicht durch Fakten- oder fachspezifisches Wissen. Weisheit setzt Wissen über und von unbewussten Gedanken, Verhaltensmustern, Glaubenssätzen, Vorlieben, Aversionen, von Gefühlen und individuellen Reaktionen auf das, was in der Welt passiert, voraus. Weisheit setzt weiter voraus, dass wir Methoden und Mittel kennen, um mit unserem Innenleben besser klarzukommen, um anders in der Welt zu handeln. Weisheit entsteht, wenn wir gelernt haben, auf Grund der Lebenserfahrungen, die wie mit diesem Wissen und diesen Methoden gemacht haben, klüger zu handeln und glücklicher zu leben. Und zwar unabhängig davon, wie volatil sich die VUCA-Welt zeigt.

Meine Lebenslektionen

Um Weisheit zu entwickeln, braucht es Zeit und Raum, um über das Erlebte zu reflektieren. Mein Wissen und meine dadurch gewonnenen Weisheiten habe ich Lebenslektionen genannt. Sie bilden das Fundament meiner Arbeit als Yogalehrer und Coach. Vielleicht sind sie auch nützlich für dich.

1. Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden möchtest

“Wie du mir, so ich dir“, lautet ein Sprichwort. Die Psychologie erklärt dieses Verhalten mit dem Begriff Reziprozität. Dahinter steckt der Wunsch nach einem ausgeglichenen Umgang miteinander. Freundliche Gesten werden mit ebensolchen erwidert. Auf unhöfliches Handeln wird unfreundlich reagiert. 
Weise ist, wer sich vorab überlegt, wie das eigene Verhalten auf sein Gegenüber wirken könnte – und wie man selbst gerne in behandelt werden möchte.

2. Meditiere regelmäßig

Meditation hilft, zur Ruhe zu kommen und sich konzentrieren zu können. Aus dieser inneren Ruhe und Konzentrationsfähigkeit kann eine tiefe Einsicht über philosophische Fragen, Gedankenmuster und das eigene Verhalten entstehen. Meditation kann auch zu einem besseren Verständnis und einer gelasseneren Betrachtung äußerer Umstände führen. Die Einsicht und das Verständnis helfen schließlich, im Alltag weiser zu handeln.
Die Meditation, die ich unterrichte, besteht aus diesen zwei Grundpfeilern: Ruhe und Konzentration (Śamatha) und tiefe Einsicht (Vipassana).

3. Lerne weiter – auch wenn du denkst, du weißt schon alles

Eine Redensart aus China lautet: „Der Kluge lernt nach dem ersten Fehler, der Dumme nach dem x-ten Fehler und der Weise lernt nie aus.“ Nur wer offen ist für neue Erkenntnisse und Forschungsergebnisse, für neue Methoden und Herangehensweisen, kommt mit einer sich ständig und schnell verändernden Lebenswirklichkeit klar. Weise Menschen wissen außerdem, dass ein lebenslanges Lernen Voraussetzung für einen klugen Umgang mit den Herausforderungen des Lebens ist – und zudem eine Form von Glück sein kann.

4. Halte deinen Körper und Geist gesund

“Mens sana in corpore sano” – ein gesunder Geist in einem gesunden Körper. Selbst die Wissenschaft bestätigt inzwischen, was der römische Satiriker Juvenal schon vor fast 2000 Jahren mit diesem Ausspruch beschrieb: Unsere physische Verfassung bestimmt maßgeblich unsere psychische mit. Wer mental und emotional fit und leistungsfähig sein möchte, sollte sich auch gut um seinen Körper kümmern. Mir persönlich hilft die Yogapraxis, weil sie durch die körperliche Bewegung, die bewusste Atmung und die Meditation beide Aspekte, also Körper und Geist, bedient.

5. Lerne deine negativen Emotionen zu regulieren

Der israelische Historiker Yuval Harari lehrt, dass negative Emotionen Algorithmen der Steinzeit sind, die vielleicht mal einen Sinn hatten, in unserer heutigen Lebenswelt aber eher schädlich sind. Im Buddhismus nennt man sie die „Geistesgifte“. Negativität, Ärger, Neid, Mutlosigkeit, Anklage verhindern die Erfahrung anhaltenden Glücks und die Entstehung von Weisheit. Weise ist, wer lernt, seine negativen Emotionen durch Impulskontrolle zu regulieren.

6. Vergebung ist eine befreiende Stärke

Ärger und Wut sind, siehe oben, Gift für den Geist, die Psyche und weises Verhalten. Wut, Ärger und Rachegedanken machen zudem unglücklich. Wer weise und glücklich leben will, sollte die Kunst der Vergebung beherrschen. Sie hilft, die „Auge um Auge“-Mentalität hinter sich zu lassen. Vergebung kann man lernen, wenn man sich immer wieder bewusst macht, wie man selbst behandelt werden möchte (siehe 1. Lebenslektion). Wenn man in der Lage ist, Mitgefühl oder Gleichmut für andere zu entwickeln, selbst wenn man ihre Taten nicht gutheißt. Wenn man sich selbst vergeben kann, weil man weiß, dass man gut genug und wertvoll ist. Wer vergeben kann, beweist Stärke und wird mit einer inneren Freiheit belohnt.

7. Gier ist schädlich

Wer gierig ist, handelt selten weise. In vielen Religionen und spirituellen Philosophien gilt die Gier deshalb als Hindernis auf dem Weg zu innerer Klarheit und echter Weisheit. Gierige Menschen glauben, über materielle Besitztümer, Vermögen und Macht, ihren Status und Selbstwert definieren zu können. Weise Menschen dagegen wissen, dass man nie alles bekommen kann, was man sich wünscht. Dass Gier sich nie zufriedengibt, und darum die Gefahr birgt, schnell zu einer Sucht zu werden. Und dass man all das, was man hat, auch wieder verlieren kann. Echte Bedürfnisse dagegen sind nicht mit Status- und Machtgewinn verbunden. Weise Menschen können zwischen Gier und Bedürfnis unterscheiden.

8. Schweigen ist sehr oft Gold

Zu wissen, wann man besser schweigt, statt zu reden, ist ein Zeichen von Weisheit. Schweigen ermöglicht, genauer zuzuhören. Schweigen verhindert, verbal Schaden anzurichten oder Unwahrheiten in die Welt zu bringen. Schweigen ist das Wissen, um es mit den Worten des Dalai Lamas auszudrücken, dass man, wenn man redet, nur wiederholt, was man sowieso schon weiß. Und nur wer schweigen kann, ist in der Lage, zuzuhören, um Neues zu lernen. Weise Menschen können anhaltend im Schweigen ruhen.

9. Man kann nicht alles kontrollieren

Kontrolle gibt ein Gefühl von Sicherheit. Doch Weisheit bedeutet, Kontrolle über Dinge abzugeben, die sich nicht willentlich steuern lassen. Wie beispielsweise die Vergangenheit, die Zukunft, die Medien, Algorithmen, Verhaltens-, Glaubensmuster und Meinungen anderer Menschen. Oder den Lauf des Lebens mit dem unausweichlichen Ende der eigenen Existenz. Die Annahme, all das dauerhaft beherrschen zu können, führt unweigerlich zu Frustration und innerem Leid. Die Stoiker empfehlen darum, sich auf das zu fokussieren, was sich individuell kontrollieren oder beeinflussen lässt. Das sind unter anderem: die eigenen Gedanken, Gefühle, das eigene (Konsum)-Verhalten, die Sprache, die Arbeit an sich selbst, die innere Haltung und Ausrichtung. Wer weise ist, fließt mit den Veränderungen, indem er das Festhalten an allem Veränderlichen loslässt.

10. Wähle weise, wofür du kämpfst

Weise Menschen wissen, dass es sich nicht lohnt, für alles zu kämpfen. Sie können die wichtigen von den unwichtigen Dingen unterscheiden und wissen, dass es manchmal besser ist, die „Waffen“ ruhen zu lassen. Weil es Kraft spart und vor unerwünschtem Schaden bewahrt. Außerdem sind nicht geschlagene Schlachten nicht zwangsläufig auch verlorene.

11. Habe Mut und fürchte dich nicht

„Ohne Mut trägt die Weisheit keine Früchte“, schrieb einst der spanische Philosoph, Jesuit und Schriftsteller Baltasar Gracián. Ohne den Mut, Veränderung zu wagen, bleibt man in alten Mustern gefangen und der Furcht unterlegen. Ohne Mut gäbe es keine Entwicklung, keinen aufrechten Gang, keinen Flug zum Mond, kein Ja vor dem Altar und keinen Torwart beim Elfmeter. Wer weise ist, weiß, dass er Mutlosigkeit bei herausfordernden Situationen eines Tages bereuen wird und hält sich an Friedrich Nietzsches berühmtes Zitat: „Was mich nicht umbringt, macht mich stärker.“

12. Suche dauerhaftes Glück im Inneren und freue dich am Außen

Philosophen, Psychologen, spirituelle Lehrerinnen und Lehrer sind sich einig: Wahres, anhaltendes Glück ist nur in einem selbst zu finden. Als tiefer Frieden, unerschütterliche Gemütsruhe, transzendentes Selbst, befreiende Leere. Doch Faktoren im Außen können dazu beitragen, dem inneren Glück näher zu kommen. Weil sie eine Ahnung des Gefühls vermitteln. Ein Gefühl, dass durch ein wohlwollendes soziales Umfeld entsteht, einen erfüllenden Beruf, finanzielle Sicherheit, Gesundheit, ein gutes Leben. Weise Menschen wissen, dass jeder seines Glückes Schmied ist. Was bedeutet, dass man mutig Verantwortung für sein inneres und äußeres Glück übernimmt. (s.o. auch Innen- und Außenperspektive).

13. Lasse Dein Ego gehen

Die Identifikation mit dem und die Definition über das Ich oder Selbst, also mit den vielen Rollen und Bildern, die ein Mensch von sich hat, führt immer wieder zu Problemen, politischen Kämpfen, zu Kriegen, zu Unglück und Leid. Dabei ist dieses Ich, Ego, Selbst aus einer neurowissenschaftlichen Sicht lediglich eine Folge von Prozessen. Keine in Stein gemeißelte, unveränderliche Entität, sondern, ganz im Gegenteil, ein sich ständig in Bewegung befindlicher Zustand eines flüchtigen Ich-Empfindens. Buddhisten und andere spirituelle Traditionen empfehlen deshalb, sich auf etwas in sich einzulassen, das frei oder leer von diesen Identifikationen und Mustern ist. In der Leere oder einem transzendenten Selbst die Ruhe zu finden, die keinen Handlungswunsch mehr auslöst. Weise Menschen wissen, dass diese Erfahrung die höchste Form der Freiheit und „Erlösung“ vom Ego oder Selbst ist und zum Ausstieg aus dem bisher bekannten Daseinskreislauf führt. Die Meditation führt zu dieser Erfahrung, die dennoch nicht das Ziel eines jeden Menschen sein muss. Doch auch der Weg dorthin ist meiner Ansicht nach so wertvoll, dass er das Ziel eines weisen Lebens werden kann.

Fazit

Abschließen möchte ich mit Worten des von mir geschätzten Manfred Kets de Vries:
„ Während Wissen aus Lernen resultiert, entsteht Weisheit aus Erfahrungen und entsprechender Reflexion. Nach Weisheit zu streben bedeutet, einen Pfad zu gehen, der ein Leben lang dauert. Und wie bei jeder langen Reise gibt es Höhen und Tiefen, Erfolge und Misserfolge, die sich nicht ganz vermeiden lassen. Diese Reise erfordert Menschlichkeit, Mitgefühl, gesundes Urteilen und zu einem gewissen Grad die Befähigung, auch bei unklaren Sichtverhältnissen den Durchblick zu behalten, also zu sehen, was nicht so offensichtlich zu erkennen oder von Oberflächlichkeiten verdeckt wird. Dennoch lohnt es sich, diesen Pfad zu begehen.“

Kontakt

Sofern Sie fragen zu meinen Kursen haben, können Sie mich wie folgt erreichen:

fw@frankwolff.net

+491735221592