Frank Wolff

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Erfahrungsbericht PRO AGE YOGA

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Das PRO AGE YOGA KONZEPT (© Elena Lustig)

 

Das von Elena Lustig entwickelte PRO AGE YOGA KONZEPT ist für mich ein wundervolles Konzept, mit dem man seine Yogapraxis im zweiten Lebensabschnitt sinnvoll ausrichten kann!

 

PRO AGE YOGA – Vom Konzept in die Umsetzung

 

Zurück vom Jahresendretreat und wieder mal hinter meinen persönlichen Zielvorgaben zurück, 2-3 Blogbeiträge über meine Yogajahreshighlights für meinen Blog zu schreiben, möchte ich daher die Gelegenheit nutzen, meine Erfahrungen aus dem diesjährigen PRO AGE YOGA RETREAT mit Elena Lustig zu schildern.

Als ich im letzten Jahr mit Elena im Retreat war, hatte sie mir von Ihrer Idee erzählt: Ein PRO AGE YOGA BUCH/-KONZEPT zu entwickeln. Ich war sofort begeistert, weil ich das Thema aus meiner persönlichen Praxisperspektive äußerst spannend finde! Seit ich Ü50 passiert habe, ist meine Yogapraxis deutlich volatiler als früher. U50 gab es nur gesund = vollgas bzw. kraftvoll vs  krank  = defensiv bzw. Pause. „Dazwischen“ gab es nicht viel. Zur Ehrenrettung sei erwähnt, dass bei meinem U50 das restorative Yoga bzw. Yin Yoga eine noch nicht so große Verbreitung gefunden hatte.

 


 

Herausforderungen eines PRO AGE YOGIS in der Tagespraxis

 

Heute ist meine tägliche Praxis deutlich angepasster an meine jeweilige Tagesform. Bin ich ausgeschlafen und fit, gebe ich gerne Gas wie früher. Aber wenn Stress im Büro ansteht oder meine physiologischen Trainingsparameter schlecht sind, habe ich kein Problem damit, eine bestimmte Zeit auch mal „nur“ im Yin Modus zu verweilen.

Doch ist das normal oder läuft bei mir grad was schief? Wenn man sich die Bilder und Videos der alten Kultgurus wie etwa B. K. S. Iyengar oder Swami Shivananda im 2. Lebensabschnitt anschaut, könnte man diesen Eindruck zumindest gewinnen.

Hinzu kommt, dass mein Interessensfokus im Yoga sich seit Ü50 deutlich verschiebt: Stand früher die Praxis auf der Matte im Focus, gewinnen Meditation und die Beschäftigung mit Yogaphilosophie  deutlich stärker an Bedeutung. Auch hier stellte sich mir die Frage, ob das normal ist oder läuft mein Yogaweg grad irgendwie aus der Spur?

In den letzten Jahren habe ich mich in die buddhistische Philosophie vertieft. Der Buddhismus ist bisher im Yoga nicht sehr weit verbreitet. Aufgrund seiner teilweise sehr abstrakten Philosophieinhalte, ist es eine gewisse Herausforderung, diese Inhalte in konkrete Yogapraxis zu übertragen. Daher war ich auch hier sehr gespannt, wie Elena diesen Aspekt im PRO AGE YOGA angeht.

Obwohl ich immer mehr Yogis Ü50 kennenlerne, hat man sich buch- und forschungstechnisch noch nicht intensiv mit dem Thema beschäftigt.

Derart begeistert von der Konzeptidee, habe ich das Buch sogar vorbestellt, auch wenn ich seit einiger Zeit keine aktuellen Yogabücher mehr kaufe, weil mich die meisten neuen Yogabücher nur noch langweilen.

 


 

Die PRO AGE YOGA HALTUNG im Überblick

 

Ich darf es gleich vorwegnehmen: Es lohnt sich, das Buch zu kaufen. Elena Lustig hat eine sehr schöne und weite PRO AGE HALTUNG entwickelt, die das Philosophiegerüst von PRO AGE aufspannt. Die Leitssätze dieser Haltung lauten wie folgt:

🌈 Alt zu werden bedeutet, Erfahrung und Weisheit anzusammeln.

🌈 Die Wahrheit ist eine Frage der Perspektive. Es gibt unterschiedliche Sichtweisen.

🌈 Mein Bewusstsein erschafft meine Realität. Meine gelebten Jahre sind meine Trophäen. Wenn ich für etwas bin anstatt dagegen, lebe ich konstruktiver.

🌈 Werte können sehr unterschiedlich sein. Reife und Weisheit sind ein wertvoller Beitrag zur Gesellschaft.

🌈 Durch meine innere Erfüllung und Freude entsteht mein Platz in der Gesellschaft von ganz allein.

🌈 Mein Schlüssel zum Glück ist meine Selbstachtung und Selbstakzeptanz.

🌈 Es gibt verschiedene Arten von Schönheit. Jugend und Alter sind auf ihre Weise unterschiedlich schön. Innere Schönheit ist altersunabhängig.

 

Fotocredit: Maria Schiffer

 

🌈 Indem ich mir meine Zeit besser einteile, habe ich mehr Zeit, um mich liebevoll um mich selbst zu kümmern.

🌈 Wenn Falten gut aussehen können, gibt es keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen.

🌈 Das Altern ist ein unabwendbarer Prozess. Über meinen Geist kann ich meinen Körper positiv beeinflussen.

🌈 Bis ins hohe Alter hat mein Körper die Fähigkeit zur Selbstheilung.

🌈 Mein wahres Selbst, mein Geist, stirbt nicht.

🌈 Ein ganzheitliches Leben bezieht den Tod mit ein.

🌈 Das Wesen des Lebens ist Veränderung. Alles verändert sich. Ich kann jeden Tag bewusst damit anfangen.

Ich finde, diese PRO AGE HALTUNG enthält für mich sehr viel Weisheit, die geeignet ist, als „Grundgesetz“ meiner Ü50 Praxis zu dienen.

Was mir noch fehlt, wären 2-3 Leitsätze, die einen altersgerechten Rahmen für die physische Praxis auf der Matte aufspannen bzw. ergänzen, vielleicht wie folgt:

🌈 Egal wie sich meine physische Praxis jeden Tag immer wieder neu manifestiert, ich akzeptiere, was ist.

🌈 Auch wenn ich mir der Vergänglichkeit meines physischen Körpers bewusst bin, ich gehe pfleglich mit ihm um und versuche ihn achtsam in Form zu halten.

🌈 Und selbst wenn einmal Schwierigkeiten auftauchen, meine Praxis endet nicht.

Aber vielleicht fällt mir ja irgendwann noch was Sinnigeres ein, oder hast Du bessere Vorschläge?

 


 

Besonderheiten im Pro-Age-Konzept

 

Schön an der von Elena entwickelten PRO AGE Haltung finde ich diese grundsätzlich positive Einstellung, mit der sie ihre PRO AGE Haltung gerahmt hat. Toll auch, wie sie bestimmte Kerninhalte der buddhistischen Philosophie in eine klare, einfach formulierte Haltungssätze überträgt.

Besonders cool auch, wie sie mutig, schon fast antibuddhistisch, im Workshop formuliert hat: „Wenn ich mir die Entwicklung in den Sterbetafeln der letzten Jahre anschaue, ergibt sich, dass wir im Vergleich zu unseren Vorfahren, 30-40 Jahre mehr Lebenszeit haben. Lasst uns diese nutzen, um unser Leben mit Freude und positiven Zielen zu gestalten“.

 

Fotocredit : Anne Smith

 

Ein weiteres Highlight in diesem PRO AGE Retreat war für mich die regelmäßige Kombination aus Anusara- und Yin-Yoga. Wenn ich sonst 4-5 Tage intensiv Anusara Yoga im Retreat-Format praktiziert hatte, kam ich bisher immer an physische Grenzen und regelmäßig platt nach Hause. Elena hat in diesem Retreat die Anusara Praxis konsequent und regelmäßig mit Yin Yoga kombiniert. Und so fühlte sich mein Körper auch am Ende des Retreats noch richtig gut an.

Diese Workshop Erfahrung macht definitiv Lust auf mehr. Wer meinen eigenen Weg verfolgt hat, weiß, dass ich mich nach meiner 2. Lehrerausbildung von meinen früheren Schulen abgewendet habe, weil ich dachte, ich müsste meinen eigenen Stil kreieren, um die guten Seiten der verschiedenen Stile zusammenzuführen.

In der Phase meiner Verletzungen und der Yogatherapieausbildung habe ich mein Yoga „Svastha Yoga“ benannt, weil ich die Heilungsaspekte im Yoga sehr spannend fand, für mich selbst aber auch für meine Yogis. Das jedenfalls so lange, bis ich des Therapieyogas in gewisser Weise überdrüssig wurde und wieder mehr den Spaß in kreativen Flows und Yogastilen gesucht habe.

 


 

PRO AGE YOGA – ein Ausblick

 

Das hier vorgestellt PRO AGE KONZEPT ist für mich eine viel breitere Plattform, auf der  man nachhaltig und länger aufbauen kann. Aus meiner Sicht eine durchaus geeignete Basis, eine dauerhafte Heimat seiner eignen Yogapraxis im 2. Lebensabschnitt zu finden!

Vielleicht bist Du ja neugierig geworden und magst Dich mit dem PRO AGE KONZEPT intensiver beschäftigen? Hier der Link auf Elenas Blogbeitrag zum PRO AGE Konzept und der Link aufs Buch.

 


 

Viel Spaß beim Probieren. Herzlich, Frank

 

Fotocredits:

Bild 1 : Buchcover :  Maria Schiffer

Bild 2 : Anne Smith

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